Standortinfos

Betriebsstruktur und Beschäftigung

In den rund 4.550 Betrieben (einschließlich „Freie Berufe“) des Landkreises arbeiteten im Dezember 2020 rund 27.760 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon etwa 75 % in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Mit rund 1.130 Betrieben weist der Landkreis St. Wendel nach wie vor die höchste Dichte an Handwerksbetrieben im Saarland auf.

Insgesamt beschäftigt das Handwerk rund 7.000 Menschen, davon 445 Auszubildende (Stand: 30.09.2020). Schlüsselbranchen im Handwerksbereich sind das Bau- und Ausbaugewerbe sowie der Metall- und Maschinenbau.

Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist seit 1987 geprägt durch einen kontinuierlichen Anstieg der Beschäftigungsverhältnisse, während im übrigen Saarland im gleichen Zeitraum eher eine Stagnation oder sogar ein Rückgang zu verzeichnen war bzw. Zuwächse nicht so deutlich ausgefallen sind.

Trotz schwieriger Startbedingungen mit historisch gewachsener niedriger Arbeitsplatzdichte im ländlichen Raum (viele arbeiteten als Tages- oder Wochenpendler in der Montanindustrie) und massiver Umstrukturierungen im Bereich der Montanindustrie und der Rüstungsindustrie, hielt die Zunahme der Beschäftigungsverhältnisse nach einem gelungenen Strukturwandel mit leichten Schwankungen durch konjunkturelle Einflüsse bis vor der Corona-Krise an. Aufgrund der Corona-Krise befindet sich die Wirtschaft in einer globalen Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist bundesweit infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 preis- und saisonbereinigt um 5,3 Prozent geschrumpft. Nach einem massiven Einbruch im zweiten Quartal nahm die Wirtschaft im dritten Quartal wieder zu, ohne allerdings das Vorkrisenniveau zu erreichen.

Im Dezember 2020 existierten 27.756 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse im Landkreis St. Wendel. Dies bedeutete einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresstichtag um 110 oder 0,4 Prozent. Damit hat sich die positive Entwicklung der vergangenen Jahre Corona-bedingt in 2020 nicht wie gewohnt fortgesetzt. Mit einer Steigerung um rund 16 Prozent in den letzten 10 Jahren nimmt der Landkreis St. Wendel landesweit aber nach wie vor einen Spitzenplatz bei der Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ein.

Die Verteilung der Beschäftigten auf die einzelnen Wirtschaftsabteilungen zeigt, dass die Dienstleistungen vor dem Verarbeitenden Gewerbe (Handwerk und Industrie) für die Beschäftigung die größte Bedeutung besitzen. Die ehemals bedeutende Landwirtschaft spielt beschäftigungspolitisch keine Rolle mehr

Nach einem gelungenen Strukturwandel ist der Landkreis St. Wendel heute eine Wirtschaftsregion mit einer Mischstruktur: Dienstleistungen, gewerbliche Produktion, der Handel und ein expandierender Tourismussektor prägen das Wirtschaftsleben.

Insgesamt ist die Wirtschaftsstruktur des Landkreises St. Wendel sehr ausgewogen mit einer guten Durchmischung von Unternehmen unterschiedlicher Größe, was mit dazu beiträgt, dass eine Krisenanfälligkeit wie in monostrukturierten Räumen fehlt – dies wird gerade jetzt in der aktuellen Krise deutlich.

Die günstige Wirtschaftsstruktur zeigt sich nicht zuletzt in den Arbeitsmarktzahlen, besonders im Vergleich der saarländischen Landkreise. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt infolge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 massiv geschrumpft war, gab es im Sommer eine starke Gegenbewegung, die aber durch die Entwicklung im Herbst/Winter und den damit verbundenen Maßnahmen gestoppt wurde. Mit der Entspannung des Pandemiegeschehens hat sich im Juni auch der saarländische Arbeitsmarkt deutlich erholt. Während der regionale Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr voll von den Folgen des Lockdowns getroffen wurde und der Stellenmarkt einbrach, zeigen sich aktuell deutliche Anzeichen einer Erholung, auch wenn klar ist, dass das Niveau von vor der Krise noch nicht wieder erreicht ist. Auch wenn die Pandemie weiterhin ihren Schatten auf den Arbeitsmarkt wirft, stimmt es positiv, dass die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen leicht zurück gegangen ist und die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften wieder ansteigt. Seit Beginn der Corona-Krise trägt das konjunkturelle Kurzarbeitergeld wesentlich dazu bei, negative Effekte abzufedern und den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Beim Umfang der Kurzarbeit zeigen sich rückläufige Entwicklungen Im Landkreis St. Wendel haben im Juni 4 Unternehmen für 13 Beschäftigte neu Kurzarbeit angezeigt (April 7 Betriebe mit 50 Beschäftigten). Laut Hochrechnung haben im Januar 2021 372 Unternehmen Kurzarbeit für 2.184 Mitarbeiter angezeigt.

Mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 % (Juni 2021) und der Quote der SGB II-Bezieher von 1,8 % liegt der Landkreis St. Wendel weiterhin an der saarländischen Spitze, wie auch vor den benachbarten Landkreisen Kusel und Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Die Arbeitslosenquote lag dabei unverändert zum Vormonat und mit 0,4 % unter dem Wert des Vorjahres. Gleiches gilt auch für die Jugendarbeitslosigkeit - im Zuständigkeitsbereich der Kommunalen Arbeitsförderung (SGB II) belegt der Landkreis St. Wendel bei den „Unter 25-jährigen“ Platz 1 unter 401 Landkreisen und kreisfreien Städten bundesweit. Insgesamt (SGB II und SGB III) liegt die Quote bei den „Unter 25jährigen“ im Landkreis St. Wendel bei 2,5 %.

Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit bei allen betrachteten Personengruppen gesunken – besonders deutlich ist die Zahl bei den „Unter 25-jährigen“ zurückgegangen. (Quelle: Arbeitsmarktberichte, Bundesagentur für Arbeit (BAA), Stand 30.06.2021)

Diese günstige Wirtschaftsstruktur zeigt sich nicht zuletzt in den guten Arbeitsmarktzahlen, besonders im Vergleich der saarländischen Landkreise – aktuell liegt die Arbeitslosenquote bei 3,2 % (Juli 2018).

Mit 2,4 % hat der Landkreis St. Wendel die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit aller saarländischen Landkreise – im Zuständigkeitsbereich der Kommunalen Arbeitsförderung (SGB II) belegt der Landkreis St. Wendel mit 0,1% bei den „Unter 25-jährigen“ aktuell den 2. Platz unter 404 Landkreisen und kreisfreien Städten bundesweit. (Quelle: Arbeitsmarktberichte, Bundesagentur für Arbeit (BAA), Stand 31.07.2018).

 

Auch die Entwicklung der Arbeitslosenquote über die letzten 14 Jahre bestätigt diesen positiven Trend.

 

Besondere Bedeutung haben die Fertigungsbereiche Medizintechnik, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Lebensmittelherstellung und Elektronik. Ein weiteres Strukturmerkmal ist das vielfältige Angebot an privaten und öffentlichen Dienstleistungen. Neben dem Fachhandel sind im Landkreis St. Wendel bedeutende Handels- und Einkaufszentren angesiedelt.

 

Durch eine konsequente Ansiedlungspolitik gelang es zudem, eine Reihe großer, renommierter Betriebe mit zukunftsorientierten Technologien anzusiedeln. Besonders die Medizintechnik, der Elektronikbereich und der Maschinen- und Anlagenbau (Investitionsgüter) bieten aufgrund ihrer "Innovationsfreudigkeit" gute Zukunftsperspektiven.

 

Beispiele für erfolgreiche Unternehmen

Fresenius Medical Deutschland GmbH, M.A. 2.050, weltweit 260.000

Nestlé Wagner GmbH, M.A. 1.800

Globus Handelshof GmbH und Koordination, M.A. 1.750

Stamer Gruppe, professionelle Audioprodukte in 55 Länder, M.A. 200

Hörmann Gruppe mit Werken in Freisen und Eckelhausen, M.A. 1.100

HIL – Heeres-Instandsetzungs-Logistik GmbH in St. Wendel mit rund 600 Mitarbeitern, davon allein rund 130 Auszubildende.

BGT Defence GmbH & Co.KG (Mariahütte), M.A. 350